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Genogrammarbeit

Was deine Ahnen zu deinen Entscheidungen heute beitragen
Genogrammarbeit weist auf Muster und wiederkehrende Themen in deiner Familie hin. Sie zeigt Brüche in einer Familiengeschichte und gibt dir damit die Möglichkeit herauszufinden, von wem du abstammst und wie es dich geprägt hat.

Ein Schwarz-weiß Photo, das zwei Frauen, einen Mann in Uniform und einen Jungen im Anzug zeigt.


Ich selbst bin auf Genogrammarbeit gestossen worden - denn selbst wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass ich in den Stammbäumen meiner Familie suchen könnte, woher medizinisch nicht wirklich klärbare Schmerzen kommen. Denn für mich klang das klingt irgendwie schräg.


 

Helga Schröck bietet die Arbeit mit den Vorfahren und dem eigenen Stammbaum hier im Augsburger Raum an. Mit "Wir kennen uns zu gut. Ich bin möglicherweise nicht unvoreingenommen genug. Aber ich kenne eine Kollegin, die ich toll finde. Die ist allerdings in Osnabrück. Lohnt sich aber!" leitet Helga uns weiter.


"So richtig weiß ich nicht, warum ich hier bin, aber es wurde mir von mehreren Seiten empfohlen. Das hat mich neugierig gemacht." Damit starte ich das Gespräch mit Stefanie Kreye


Sie hört unserer Geschichte zu, sagt an interessanten Stellen "Ach ja. Ja, das ist auch klar." und stellt Fragen wie "Sie sind das wievielte Kind? Und die wievielte Schwester?" und "Gab es Flucht oder Vertreibung in Ihrer Familie?" und "Wie alt waren Sie, als das passierte? Aha. Und was war bei Ihrer Mutter in dem Alter?" Auf meine Antworten folgen weitere Fragen und interessante erste Rückschlüsse. Jetzt will ich mehr.


 

Im Februar fahren mein Mann und ich gemeinsam nach Osnabrück.

Wir lernen viel in den zwei Tagen bei Stefanie.


Woher wir kommen und warum manche unserer ursprünglichen familiären Werte zwar für unsere Geschwister funktionieren, für uns beide aber nicht. Wir entdecken Muster, die sich durch beide Familien ziehen und verstehen am Ende ein bisschen mehr über das, wie wir sind und was uns jeweils selbst angeht.


Es geht auch um die Schmerzen, die aus dem Nichts gekommen sind und nun nicht mehr gehen wollen. Die Fragen "Wofür sind sie gut? Was verhindern sie und was ermöglichen sie?" stehen im Raum. Wir finden Antworten und es stimmt uns nachdenklich.

Denn die Schmerzen ziehen sich bereits durch mehrere Generationen und tauchen nun bei unseren Kindern auf. Bei den vorhergehenden Generationen haben sie den Betroffenen ermöglicht, sich endlich mal setzen und eine oder mehrere Pausen machen zu dürfen ohne sich rechtfertigen zu müssen. Wenn ich krank bin und Schmerzen habe, darf ich mich nicht nur setzen, ich werde auch noch gefragt, ob ich Hilfe brauche. Bin ich gesund, wird von mir erwartet zu funktionieren... ein Thema, das es zu verfolgen und aufzulösen gilt. Für die, die kommen und es hoffentlich dann nicht mehr durch Schmerzen auszudrücken brauchen.


 

Wie es funktioniert:

Genauer beschrieben wird es schön in diesem Artikel: Genogrammarbeit. Ich versuche mich an einer verkürzten Version:


Bei der Genogrammarbeit wird der familiäre Kontext betrachtet, der ein Thema begleitet und darauf untersucht, wo Loyalitäten unbewusst oder bewusst gelebt oder mit ihnen gebrochen wurde.


Wir alle haben ungeschriebene familiäre Regeln und Gesetze, die sich auf unsere Entscheidungen auswirken. Sei es, dass der erstgeborene Sohn die Firma, den Hof oder das Elternhaus übernimmt oder dass "bei uns bisher noch jeder studiert hat." Wir folgen diesen Regeln, weil sie uns einen Platz in der Familie sichern.


Kenne ich diese Regeln, kann ich mich bewusst entscheiden, ob ich loyal bleiben oder mit ihnen brechen will. Solange ich es bewusst angehe und auch weiß, wem gegenüber ich dann loyal bin und warum oder warum nicht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein guter, gesunder Weg wird, hoch.

Manchmal entspricht das familiäre Gesetz nicht dem, wer wir eigentlich sind oder wo unsere Stärken liegen. Entscheiden wir uns - bewusst oder unbewusst - dennoch für Loyalität gegenüber der Familie, kann es sein, dass sich unser Wunsch einen Weg zu bahnen versucht. Dann kann es zum Beispiel zu Krankheiten kommen, die verhindern, dass der/die Betroffene das Loyale leben kann (Ständige Blasenentzündungen zum Beispiel stehen einer Tätigkeit, bei der es um Bewegung und draussen sein geht, im Weg).


Wenn wir hinsehen, entdecken wir im eigenen Genogramm immer wieder solche Brüche - durch Krankheiten, Emigration, Brüche mit der Familie und ähnlichem. Es lohnt sich, herauszufinden, wem wir selbst in unseren Entscheidungen gefolgt sind und ob es dem entspricht, was uns eigentlich liegt.


 

Wem ich dazu rate (neben ausnahmslos jedem...):


  • allen, die eine Partnerschaft haben - sowohl beruflich als auch privat

  • Menschen, die sich in der Trennung befinden und verstehen wollen

  • jedem, der sich selbst besser kennenlernen möchte

  • all denjenigen, die ungeklärte Phänomene in der Familie erleben (Schmerzen, die keine körperliche Ursache haben, Ängste, Streit um xxx, finanzielle Themen, etc.)


Was du unter anderem mitbringen solltest:


  • Geburts-, Hochzeits-, Scheidungs- und Sterbedaten bis zu deiner Großelterngeneration

  • deren Berufe

  • Anzahl und Geburtsdaten der Kinder (auch der verstorbenen/abgetriebenen)

  • Krankheiten, wichtige Ereignisse und deren Jahreszahlen


Stefanie Kreye und Helga Schröck schicken dir eine ganze Liste und auch Informationen darüber, wo du die Daten findest. Keine Sorge - es muss nicht vollständig sein. Alles, was für den Moment wichtig ist, wirst du finden. Der Rest taucht irgendwann auf.


 

Seit den Tagen bei Stefanie Kreye ploppen täglich kleine Dinge auf, die uns zu unseren Stammbäumen einfallen. Und auch Fragen, die wir den noch lebenden Verwandten plötzlich stellen wollen. Es steckt so viel in unserem Stammbaum - wie spannend, ihn jetzt nochmal neu zu entdecken.


Schreib mir, wenn du Fragen hast - und auch, wenn du bereits Erfahrung mit dieser oder anderen Methoden hast, die Selbsterkenntnis bringen.

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